Entwickeln von Problemlösungsstrategien mit dem Design Thinking Process

Sarah Laoyan – PortraitSarah Laoyan
10. Januar 2024
6 Lesezeit (Minuten)
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Zusammenfassung

Der Design Thinking-Prozess ist eine innovative Methode zur Entwicklung von Problemlösungsstrategien mit dem Ziel, den Menschen bei der Lösung komplexer Probleme in den Mittelpunkt zu stellen. Die ursprünglich an der d.school in Stanford entwickelte fünfstufige Design Thinking-Methode eignet sich zur Beantwortung vielschichtiger Fragen oder bei Problemstellungen mit unklarem Ausgang. Erfahren Sie mehr darüber, wie diese fünf Schritte dem Team helfen können, innovative Lösungen für komplexe Probleme zu finden.

Als Mensch werden wir tagaus, tagein mit Problemen konfrontiert. Doch wann finden wir Lösungen für alltägliche Probleme, bei denen die Bedürfnisse des einzelnen Menschen im Vordergrund stehen?

Aus dieser Frage heraus entstand der Design Thinking Process.

Was versteht man unter dem Design Thinking Process?

Die Methode des Design Thinking ist eine innovative Methode zur Entwicklung von Problemlösungsstrategien zur Bewältigung komplexer Probleme, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Der Design Thinking-Prozess eignet sich besonders gut für Probleme, die nicht klar definierbar sind oder deren Ausgang im weiteren Verlauf unklar ist.

Einer der ersten, der sich mit dem Thema „Design Thinking“ beschäftigte, war John E. Arnold, ein Professor für Maschinenbau in Stanford. In seinem Buch „Creative Engineering“ beschrieb Arnold 1959 die vier Hauptbereiche des Design Thinking. Seine Arbeit wurde später am Hasso-Plattner Institute of Design (auch bekannt als d.school) in Stanford gelehrt, einem Entwicklungsinstitut, das Pionierarbeit für den Design Thinking-Prozess leistete.

In seinem 1969 erschienenen Buch „The Sciences of the Artificial“ (Die Wissenschaften des Künstlichen) skizzierte der Nobelpreisträger Herbert Simon schließlich eine der ersten Iterationen des Design Thinking-Prozesses. Auch wenn es viele verschiedene Varianten des Design Thinking gibt, wird „The Sciences of the Artificial“ oft als Grundlage dieser Methode betrachtet. 

Ein nicht-linearer Design Thinking-Ansatz

Design Thinking ist kein linearer Prozess. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass jede einzelne Phase eines Prozesses Einfluss auf den weiteren Verlauf hat. Bei Nutzertests könnten Sie beispielsweise auf ein unerwartetes Problem stoßen, das in früheren Phasen nicht absehbar war. In der abschließenden Testphase gewinnen Sie weitere Informationen zu Ihren Zielpersonen oder stellen möglicherweise fest, dass Ihre ursprüngliche Problemlösungsstrategie sich auch zur Lösung weiterer Probleme eignet. In diesem Fall sollten Sie Ihre Taktik ändern und diese Erkenntnisse in Ihre neue Strategie einbeziehen.

Der Design Thinking-Prozess ist ein endloser, iterativer Prozess. Das Entwicklungsteam kann entscheiden, welche Kriterien erfüllt sein müssen, um ein endgültiges Produkt zu erstellen. Alternativ überarbeitet es das Produktdesign so lange, bis das Produkt in unterschiedlichen Variationen zur Verfügung steht, die unterschiedliche Nutzeranforderungen erfüllen.

Was spricht für den Design Thinking-Prozess?

Das Verfahren des Design Thinking ist zwar nicht die intuitivste Art, ein Problem zu lösen, aber die Ergebnisse rechtfertigen den damit verbundenen besonderen Aufwand. Hier einige weitere Gründe, warum sich die Einführung des Design Thinking-Prozesses für Ihr Team lohnt.

Fokus auf die Problemlösung

Es ist nur menschlich, Problemen nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen. Da wir jedoch immer wieder einer Fülle von Problemen gegenüberstehen, sehen wir uns gezwungen, Probleme spätestens dann zu lösen, wenn sie auftreten. Der Design-Thinking-Prozess bringt Sie dazu, Probleme aus vielen verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. 

Beim Design Thinking-Prozess geht es darum, sich auf die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Menschen zu konzentrieren und eine Lösung zu finden, die diesen Bedürfnissen entspricht. Eine Problemlösungsstrategie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, hilft Ihrem Designteam, kreative Lösungen für komplexe Probleme zu finden. 

Mehr Zusammenarbeit und Teamwork

Der Design Thinking-Prozess kann nicht isoliert stattfinden. Vielmehr sind viele verschiedene Sichtweisen von Designern, künftigen Kunden und anderen wichtigen Beteiligtenerforderlich. Brainstormings und Zusammenarbeit sind das entscheidende Element des Design Thinking-Prozesses.

Förderung der Innovation

Im Mittelpunkt des Design Thinking-Prozesses steht die Suche nach kreativen Lösungen, die den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden. Dementsprechend ist das Team auf der Suche nach kreativen Lösungen für hochspezifische und komplexe Probleme. Wenn es um die Lösung einzigartiger Probleme geht, müssen die Lösungen ebenso einzigartig sein.

Aufgrund des iterativen Charakters des Design Thinking-Prozesses impliziert dieser ständige Innovationen – Ihr Team kann die Anwenderfreundlichkeit Ihres Produktes kontinuierlich optimieren und an die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe anpassen.

Die 5 Stufen des Design Thinking

Eines der derzeit beliebtesten Modelle für Design Thinking ist das vom Hasso-Plattner Institute of Design (oder d.school) in Stanford vorgestellte Modell. Es ist vor allem deshalb so beliebt, weil dieser Prozess in erfolgreichen Unternehmen wie Google, Apple, Toyota und Nike Früchte trug. Hier die fünf Schritte des d.school-Modells, das schon vielen Unternehmen zum Erfolg verholfen hat.

1. Beobachten und verstehen

Die erste Phase des Design Thinking-Prozesses besteht darin, sich einem Problem mit dem nötigen Einfühlungsvermögen zu widmen. Um ein genaues Bild davon zu bekommen, wie das Problem den Menschen konkret betrifft, sollte man aktiv nach Menschen suchen, die bereits mit diesem Problem konfrontiert waren und sie fragen, welche Lösungsvorschläge sie für dieses spezielle Problem hätten. In Anbetracht der Tatsache, dass der Design Thinking-Prozess den Menschen in den Mittelpunkt stellt, wäre dieser Weg ein guter Anfang.

Einfühlungsvermögen ist ein unglaublich wichtiger Aspekt des Design Thinking-Prozesses. Dabei müssen die Designer ihre potenzielle Voreingenommenheit und unbewusste Vorurteile über die Situation ablegen und sich in die Lage einer anderen Person hineinversetzen. 

Ein Beispiel: Das Team möchte den Onboarding-Prozess im Unternehmen verbessern. Durch ein Gespräch mit neu eingestellten Mitarbeitern lässt sich herausfinden, wie deren Einarbeitungsprozess verlaufen ist. Eine andere Möglichkeit wäre, ein älteres Teammitglied den Einführungsprozess durchlaufen zu lassen, um die Erfahrungen eines neu eingestellten Mitarbeiters an dessen Stelle zu erleben.

2. Definitionsphase

Manchmal begegnet ein Designer einer Situation, in der es zwar ein allgemeines, jedoch kein konkretes Problem gibt, das es zu lösen gilt. Wenn ein Designer in solchen Fällen den Menschen in den Mittelpunkt stellt, fällt es ihm leichter, potenzielle konkrete Probleme zu erkennen und zu definieren.

Eine konkrete Beschreibung eines Problems führt zu einem besseren Verständnis für aufkommende Schwierigkeiten und bietet relevanten Kontext zur Problemlösung. Eine Problemstellung bietet Designern die Möglichkeit, Problemlösungsstrategien zu entwickeln. In einer Problemstellung wird das Problem so formuliert, dass die Lücke zwischen dem aktuellen Stand der Dinge und dem angestrebten Ziel leicht erkennbar ist. 

Tipp: Eine Problemstellung wird am besten aus der Sicht einer bestimmten Person, die ein konkretes Bedürfnis hat, formuliert. Je konkreter die Problemstellung ist, desto besser können die Designer eine auf den Menschen zugeschnittene Lösung für das Problem entwickeln. 

So sehen aussagekräftige Problemstellungen aus:

  • Die Anzahl der Klicks, die ein potenzieller Kunde benötigt, um den Anmeldeprozess zu durchlaufen, muss gesenkt werden.

  • Wir müssen die Abmeldequote für neue Abonnenten um 10 % senken. 

  • Wir müssen die Nutzung der Android-App um 20 % steigern.

Lesenswert: So lösen Sie mithilfe der Problemeingrenzung Ineffizienzen in Ihrem Team

3. Ideenfindung

In dieser Stufe entwerfen die Designer mögliche Lösungen für das in der Problemstellung skizzierte Problem. Wenden Sie gemeinsam mit dem Team Brainstorming-Techniken an, um eine auf den Menschen ausgerichtete Lösung für das in Schritt zwei definierte Problem zu finden. 

Hier einige Beispiele für Brainstorming-Strategien, die Sie im Team anwenden können, um eine Lösung zu finden:

  • Standard-Brainstorming: Das Team setzt sich zusammen und bespricht die verschiedenen Ideen.

  • Brainwrite: Jedes Teammitglied schreibt seine Ideen auf Zettel oder Haftnotizen und befestigt sie am Whiteboard. 

  • Worst possible idea: Die Umkehrung des eigentlichen Ziels. Das Team überlegt sich die verrückteste Idee, damit niemand dumm dasteht. Diese Methode lockert die üblichen Brainstorming-Techniken auf und eröffnet neue Wege für Verbesserungen auf der Basis der denkbar schlechtesten Problemlösungsstrategien einer absurden Lösung 

Achten Sie darauf, dass Sie in der Ideenfindungsphase keine Ideen ausschließen. Sie sollten so viele potenzielle Lösungen wie möglich in Betracht ziehen, da neue Ideen zu noch besseren Ideen führen können. Manchmal ist die Kombination aus vielen verschiedenen Ideen die erfolgreichste Lösung für ein Problem.

4. Prototypen erstellen

In der Prototyp-Phase entwerfen Sie und Ihr Team verschiedene Varianten von kostengünstigen oder vereinfachten Versionen der potenziellen Lösung für das Problem. Durch die verschiedenen Versionen des Prototyps hat das Team die Möglichkeit, die Lösung zu testen und zu verfeinern. 

In der Regel werden Prototypen von anderen Designern, Teammitgliedern außerhalb der ursprünglichen Designabteilung und vertrauenswürdigen Kunden oder Mitgliedern der Zielgruppe getestet. Mehrere Versionen des Produkts geben dem Team die Möglichkeit, das Design zu optimieren und zu verfeinern, bevor es von echten Nutzern getestet wird. Während dieses Prozesses sollte man unbedingt dokumentieren, wie die Tester das Endprodukt verwenden. So erhalten Sie wertvolle Informationen darüber, welche Teile der Lösung gut sind und welche noch geändert werden müssen.

5. Testen

Nachdem Sie verschiedene Prototypen mit Teasern getestet haben, sollte das Team verschiedene Lösungen zur Verbesserung des Produkts parat haben. Die Testphase und die Prototyping-Phase sind iterative Prozesse, was bedeutet, dass manche Designprojekte nie enden.

Nachdem sich die Designer die Zeit genommen haben, neue Produkte zu testen, zu überarbeiten und neu zu entwerfen, finden sie unter Umständen neue Probleme und weitere Lösungen und gewinnen insgesamt ein besseres Verständnis für den Endnutzer. Das Konzept des Design Thinking ist flexibel und nichtlinear, weshalb es völlig normal ist, dass der Prozess selbst das endgültige Design beeinflusst. 

Die besten Tipps für die Einbindung des Design Thinking-Prozesses

Um Ihnen den Einstieg in den Design Thinking-Prozess zu erleichtern, finden Sie hier einige Tipps. 

  • Erstmal kleine Brötchen backen: Analog zum Testen eines Prototyps mit einer kleinen Gruppe von Personen sollten Sie den Design-Thinking-Prozess zunächst mit einem kleineren Team ausprobieren, um zu sehen, wie das Team arbeitet. Übertragen Sie diesem Testteam einige kleine Projekte, damit Sie sehen können, wie es darauf reagiert. Wenn es sich bewährt, können Sie diesen Prozess langsam auf andere Teams ausweiten.

  • Binden Sie funktionsübergreifende Teammitglieder ein: Der Design Thinking-Prozess funktioniert am besten, wenn die Teammitglieder zusammenarbeiten und gemeinsam brainstormen. Ermitteln Sie, wer die wichtigsten Beteiligten für den Designer sind, und sorgen Sie dafür, dass sie in das kleine Testteam einbezogen werden. 

  • Organisieren Sie Ihre Arbeitsabläufe in einer Projektmanagement-Software: Bewahren Sie wichtige Projektdokumente wie Nutzerforschung, Wireframes und Brainstorming-Ergebnisse in einem kollaborativen Tool wie Asana auf. Dadurch haben die Teammitglieder eine zentrale Informationsquelle für alles, was mit dem Projekt zu tun hat, an dem sie gerade arbeiten.

  • Nutzen Sie das Double Diamond Modell: Die Grundlage für das Design Thinking ist der Double Diamond. Mit diesem 4-Stufen Modell können Sie Probleme identifizieren und Lösungen entwickeln.

Mit Asana das kollaborative Design Thinking fördern

Der Design Thinking-Prozess funktioniert am besten, wenn das Team eng zusammenarbeitet. Schließlich soll nicht so etwas Triviales wie ein Kommunikationsfehler die Projekte behindern. Fassen Sie stattdessen mit Asana alle Informationen, die das Team für ein Designprojekt benötigt, an einem zentralen Ort zusammen. 

Verbessern Sie mit Asana die Zusammenarbeit im Team

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